Abhängig von der Zeitspanne zwischen einer Zahnextrahierung (Zahn ziehen) und das Einsetzen eines Implantats, unterscheidet man in der zahnärztlichen Chirurgie drei Arten von Implantation:
1. Sofortimplantation
2. verzögerte Sofortimplantation
3. Spätimplantation
Worin besteht der Unterschied zwischen den aufgezählten Verfahren?
Die Spätimplantation ist die herkömmlichste und älteste Methode. Bei ihr wird nach der Zahnentfernung 3-6 Monate oder manchmal noch länger abgewartet, damit die Alveole vollständig eingeheilt ist und anschließend das neue Implantat gesetzt werden kann. Bei der verzögerten Sofortimplantation beträgt diese Wartezeit 4 bis 6 Wochen. Bei der eigentlichen Sofortimplantation dagegen wird der Knochen sofort nach Zahnverlust (Zahnentfernung oder Verlust infolge von Sturz z.B.) mit einem Implantat versehen.
In dem vorliegenden Artikel erhalten Sie ausführliche hilfreiche Informationen über Sofortimplantate.
Gibt es einen Unterschied zwischen Sofortimplantation und Sofortbelastung?
Ja. Obwohl die beiden Begriffe oft verwechselt werden, da sie in demselben Zusammenhang verwendet werden, bezeichnen sie verschiedene Prozesse. Wenn gleich nach der Zahnentfernung Sofortimplantate eingesetzt werden, spricht man von Sofortimplantation. Anschließend kann das Sofortimplantat entweder sofort belastet werden (z.B. durch eine Zahnkrone) oder am Anfang nur mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt werden, bis der endgültige Zahnersatz gesetzt werden kann. Im ersten Fall handelt es sich dann um eine Sofortbelastung des Implantates.
Was sind die Vorteile von Sofortimplantaten?
Sofortimplantate sind vor allem wegen der erheblichen Zeitersparnis beim Zahnarzt immer beliebter. Wenn Implantate sofort eingesetzt werden, muss nur ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden.
Wenn nach dem Zahnziehen ein Zeitraum von Monaten vergeht, beginnt am Kiefer allmählich ein Knochenabbau. Das ist auch der Grund warum vor dem Implantatsetzen in vielen Fällen erst eine aufwendige Prozedur zum Wiederaufbau des Knochens durchführt werden muss. Das kostet dem Patienten weitere Besuche beim Zahnarzt, was viel Zeit und Geld bedeutet. Das Setzen von Sofortimplantaten gleich nach der Zahnextrahierung verhindert einen weiteren Knochenverlust und bewahrt auch das Weichgewebe (oder die s.g. rote Ästhetik), das dem resorbierten Knochen folgt. Auf diese Weise bildet sich ein intaktes Zahnfach, das bereit ist, das Zahnimplantat sofort zu erhalten.
Können Sofortimplantate bei jedem verwendet werden?
Damit Sofortimplantate erfolgreich eingesetzt werden können und problemlos in den Knochen einheilen, muss der Patient zwei wichtige Voraussetzungen erfüllen. Erstens muss das Volumen des vorhandenen Kieferknochens, d.h. seine Höhe und Breite, ausreichend sein. Wenn das nicht der Fall ist, muss vorher ein Knochenaufbau vorgenommen werden. Zweitens darf das Zahnfleisch nicht entzündet sein, da eine Entzündung zu einem späteren Verlust des Sofortimplantats führen kann.
